Dante meets James Bond, Geheimtipp Toskana

Ich bin seit 30 Jahren verliebt in diese Gegend der Toskana. Heute habe ich einen ganz besonderen Tipp für Euch. Nur 40 Minuten von unserem Hafen Marina di Scarlino entfernt,  liegt der wunderschöne Parco Naturale della Maremma. 

Er erstreckt er sich auf rund 100 Quadratkilometern entlang der Küste zwischen Principina a Mare im Norden und Talamone im Süden.  Von Alberese aus, einem Ort am Rand des Naturparks, kann man zu Fuß zum Strand „Marina di Alberese“ gehen und von da aus das Gebiet weiter erkunden. Ihr könnt geführte Rundgänge, Kanufahrten, Radtouren, Nachtwanderungen, Vogelbeobachtungstouren und Reitausflüge machen. 


Wir sind hier am Hafen von Talamone um 5 Uhr verabredet und warten auf den Sonnenaufgang und natürlich auf Paolo, unseren Freund und Fischer.

Seine Wiedergeburt verdankt Talamone übrigens dem italienischen Nationalhelden Giuseppe Garibaldi: Ihm zu Ehren wurde der Ort wieder bevölkert. 1860 machte Garibaldi hier Zwischenstation, um sich mit Waffen und Proviant einzudecken, kurz darauf Sizilien zu erobern und schließlich die Einigung Italiens herbeizuführen.


Dante meets James Bond
Kein Wunder, dass ein so geschichtsträchtiger Ort eine inspirierende Aura hat. Schon Dante erwähnte Talamone in seiner Göttlichen Komödie. Die neueste Reminiszenz stammt aus dem Jahr 2008, als Teile des James-Bond-Films „Ein Quantum Trost“ in Talamone gedreht wurden. 


Dem Fischer Paolo ist es zu verdanken, dass sich der Fischbestand im tyrrhenischen Meer allmählich wieder erholt. Einst brachten nämlich Schleppnetzpiraten das empfindliche Ökosystem Meer aus dem Gleichgewicht. Auf Paolos Initiative hin wurden Betonklötze mit Widerhaken vor der Küste versenkt, an denen sich die „pirati“ die Netze zerreißen. Seit mehr als 20 Jahren bietet Paolo für Touristen im Rahmen des „Pescaturismo“ („Fischfangtourismus“) Fahrten an. Am Anfang wurde er noch belächelt; mittlerweile sind unzählige Fischer seinem Vorbild gefolgt.


Paolo, den Pionier der nachhaltigen Fischerei, kennen wir schon Jahrzehnte. Er konnte nicht mehr mit ansehen wie direkt vor der Küste illegale Schleppnetzfischer systematisch die Unterwasserfauna und -flora ruinierten. Er hat im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzt, genauer gesagt Betonblöcke, um sein geliebtes Meer vor Schleppnetzfischern zu schützen und sich dabei auch handfeste Morddrohungen eingehandelt.


Dann kam ein Kunstprojekt hinzu: Inzwischen hat er schon 24 wunderbare Statuen direkt vor der Küste, vor der Bucht „Bagno delle Donne“ sowie in der Nähe des Leuchtturmes in etwa 6-8 m Tiefe ins Meer gelassen. Paolos Casa dei Pesci könnte auch ein Pilotprojekt für Italiens Küsten oder gar ein weltweites Pilotprojekt sein. Wir werden ihm auf jeden Fall helfen, seinen Skulpturenunterwasserpark weiter zu verwirklichen. Ihr könnt mit ihm jederzeit rausfahren inklusive grandiosem Fischessen. Hier gibt es mehr Infos dazu:

• Paolo Fanciulli

• La Casa dei Pesci



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